In der Objektserie Weiche Landschaften (2021 - 2022) experimentiere ich mit Textilien jeglicher Art sowie deren Verarbeitungstechniken und thematisiert so die unterschiedlichen Facetten des Gender-Aspekts. Bereits getragene Kleidung und benutzte Bettwäsche werden mit all ihren Gebrauchsspuren vernäht, bestickt, auseinandergezogen, zerrissen und wieder geflickt. Ausgehend von der Landschaftsmalerei der Romantik werden diese zu einem Landschaftsbild collagiert. Zugleich werden weiblich codierte Textilien, Farben und Muster wie rosafarbene Dessous und florale Spitze unter anderem mit Überresten von Krawatten und Hemden, die
in der herkömmlichen Modewelt wiederum mit dem männlichen Geschlecht assoziiert werden, kontrastiert.
Das im Titel ambige Adjektiv „weich“ stellt als eine mit textilen Oberflächen verbundene Eigenschaft einen direkten Bezug zum verwendeten Material her und ist mit kognitiv und motorisch gespeichertem Wissen über dieses verbunden. So werden in der Objektserie Visualität mit körperlichen,
haptischen Erfahrungen vereint und weckt bei den Betrachtenden den Reiz, die einzelnen Arbeiten zu berühren. Die partiell eingearbeiteten Stecknadeln durchbrechen jedoch die vermeintlich „weiche“ Oberfläche und damit auch eine vermeintlich vorgegebene Objektkategorie.

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